|
Unsere JUBILÄUMS-Jahreshauptversammlung - 23. März 2018
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
100-jähriges Bestehen wurde feierlich begangen Hannes Harms, Twistringen und Heinrich Lahmeyer, Bassum ZÜCHTER des Jahres 2017
Die diesjährige Jahreshauptversammlung stand, anläßlich des 100-jährigen Bestehens des Pferdezuchtverein Freudenberg e. V., ganz unter dem Motto 'TRADITION und MODERNE'! |
|
|
|
|
|
|
|
|
Zu dieser besonderen Feierstunde fanden sich nahezu 80 Mitglieder und Freunde des Vereins in Stöver's Landgasthaus in Bassum-Groß Henstedt ein, die der 1. Vorsitzende, Hendrik Hüsker, auf's herzlichste willkommen hieß! Er freute sich über einen vollen Saal und begrüßt zunächst den 'Veteranen- und Seniorentisch', die wirkliche Zeitzeugen der Vereinsgeschichte seien. Besonders begrüßt er unseren Ehrenvorsitzenden, Hilmer Buschmann, unseren heutigen Referenten und ehemaligen Auktionsleiter des Hannvoeraner Verbandes e. V., Rainer Kiel, unser Ehrenmitglied, Hermann von Hollen, die Vorstandskollegen aus den Pferdezuchtvereinen der ARGE Süstedt, Frank Hake (Sulingen), Harm Kleemeyer (Sudweyhe) und Hannes Brüning (Hoya), die Gestütsbeamten des Landgestüt Celle, Station Süstedt, OSM Klaus Berger und GOW Adolf Nesemann, den ehemaligen Gestüsbeamten Peter Waldhoff mit seiner Frau, den 1. Vorsitzenden des RuFV Diek-Bassum e. V., Enno Buschmann, den 1. Vorsitzenden des KPSV Diepholz, Uwe Stradtmann sowie den Pressevertreter der Kreiszeitung, Herrn Büntemeyer.
Nach der Begrüßung überbringt Carsten Leopold, stellvertretend für den 1. Vorsitzenden der ARGE Süstedt, Hans-Heinrich Brüning, die herzlichsten Glückwünsche und läßt im Namen der gesamten ARGE, bzw. der Vereine, Vorstand und Mitglieder grüßen und wünscht der Versammlung einen guten Verlauf.
Auch der 1. Vorsitzende des RuFV Diek-Bassum e. V., Enno Buschmann, gratuliert im weiteren Verlauf der Versammlung, dem Pferdezuchtverein Freudenberg recht herzlich zu seinem Jubiläum. Er stellt heraus, das die Zusammenarbeit zwischen beiden Vereinen hervorragend gelingt - dieses gäbe es nicht zu häufig! |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Vor seinem Jahresbericht erheben sich alle Anwesenden zum Gedenken an die Verstorbenen. Hendrik Hüsker nennt, stellvertretend, unser Vereinsmitglied, Erich Steinforth, Heiligenrode, der über 40 Jahre Mitglied in unserem Verein war und erst kürzlich im Alter von 82 Jahren verstorben ist.
In seinem Jahresbericht, der unter dem Motto – TRADITION und MODERNE - stand, stellt der 1. Vorsitzende die Wandlung in der Nutzung der Pferde dar:
er beginnt seine Ausführungen vor ca. 100 Jahren, als das Pferd noch ein reines Arbeitstier in der Landwirtschaft war und Feldarbeit verrichten mußte. Es war üblich, das Stuten ihre Fohlen auch bei der Arbeit bei Fuß hatten. Damals bedeutete der Besitz eines oder auch mehrerer Pferde Arbeitserleichterung, aber auch einen gewissen Grad an Wohlstand. Schon damals wurden die Pferde bestmöglich versorgt - sie waren 'unseren' Vätern und Großvätern heilig.
Auch heute noch sind unsere Fohlen und unsere Zuchtstuten unser 'Heiligtum', sie werden gehegt und gepflegt und müssen, wie damals, bestmöglich versorgt sein! Heute werden Futterrationsberechnungen und Bedeckungspläne erstellt, es werden Zuchtwertschätzungen ermittelt und Schauen besucht, um sich mit den Besten zu messen. Es werde also alles getan, um das Beste für das Pferd zu erreichen, natürlich nicht ohne die Hoffnung, damit auch für uns selbst das Beste zu erreichen: einen guten Namen und mit viel Glück ein gefülltes Portemonaie!
Aber auch unsere Vorgenerationen hatten dieses im Sinn, jedoch wurde nicht nach Rationsberechnung, sondern nach Augenmaß, gefüttert. Müsli, Leckerli & Co. gab es noch nicht, den Pferden mußten Hafer und Gerste reichen. Als 'Leckerli' gab's vielleicht mal ein rohes Ei dazu ..., Zuchtwertschätzungen machten sie selber! Sie kannten ihre Tiere in- und auswendig und wußten, was sie zu leisten im Stande waren und wo es etwas zu verbessern galt. Und als für die Reiterei oder die Armee andere Pferde benötigt wurden, wußten sie das auch und stellten sich mit ihren Zuchtplänen darauf ein.
Hendrik Hüsker sagt: die Zeit hat sich geändert ..., es nicht schlechter, vielleicht aber auch nicht besser geworden..., es ist eben anders geworden! Die Zucht habe sich verändert, weil sich die Zeit verändert hat. Waren es damals zunächst Arbeitspferde, später Reitpferde für Land und Armee, noch später Reit- bzw. Rennpferde für die Freizeit, sind die Ansprüche an das heutige Sportpferd hoch - sehr hoch! Reiche es nicht für die internationale Karriere, so doch wenigstens für die ländlichen Turniere - Schleifen natürlich inklusive. Das Freizeitpferd soll 'Lebenspartner' und überhaupt am Besten für die ganze Familie geeignet sein. Es müsse mit (vorwiegend) Frauchen über Planen und Planken balancieren, sich in den neuesten Trendfarben einkleiden lassen, die Fütterungs- und Medizintipps aus dem Experten 'Internet' über sich ergehen lassen ....
Hendrik Hüsker meint, das wir uns doch ab und an lieber wieder mal an unsere Großväter erinnern sollten! Wir sollten mit dem Auge des Herrn füttern und unsere Zuchtwertschätzung auch mal wieder selber machen! Auch sollten wir uns nicht nur auf Statistiken verlassen, sondern unsere Pferde dahin züchten, wo wir ihren späteren Einsatz sehen. Es gäbe eben kein Pferd für ALLES! Er glaubt, das es sehr wichtig ist, das eine zu bewahren und das andere nicht zu verpassen, Tradition und Moderne zu verbinden!
Zum Abschluß dieses 1. Teil seines Geschäftsberichtes betont er, das Pferdezucht Tradition hat - und Zukunft! Wir alle würden dieser Leidenschaft mit Passion, mit Mut, mit Einsatz und mit großem Fleiß nachgehen. Er ist sich sicher, das in jeder Zeit, in der Pferde gezüchtet wurden und werden, es wichtiig ist, beides im Auge zu behalten - die Tradition und das Moderne! Mit der Aufforderung 'Laßt uns weiter nach diesen Motto unsere Pferde züchten!' beschließt er diesen Teil.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Im 2. Teil seines Geschäftsberichtes gibt Hendrik Hüsker 'Neues aus dem Verbandsgeschehen' bekannt, die u. a. die Zusammenarbeit des neuen Vorstandes, die Ergebnisse aus den Diskussionsabenden in den Bezirksverbänden, die Farbbestimmungen an einen Hannoveraner sowie den Hengstmarkt und die durchzuführenden Satzungsänderungen des Zuchtgeschehen nach EU-Regelung, betreffen. Auch gibt er die Verläufe der letztjährigen Auktion bekannt, so habe eine Umsatzsteigerung in Höhe von € 3.000.000,00 erreicht werden können.
Es war wieder ein erfolgreiches Jahr für die Züchter des PZV Freudenberg e. V.! Zum Abschluß seines Berichtes stellt er noch einemal die Sieger und Platzierten der letztjährigen Veranstaltungen: Freispringwettbewerb, Fohlenschau und Brokser Event, heraus. Auch konnten Züchter unseres Vereins auf der Fohlenschau des PZV Hoya das Sieger- und auch das Reservesieger-Fohlen in den Dressurklassen stellen: die Abteilung der dressurbetont gezogenen Stutfohlen konnte Irmgard Schmidt aus Twistringen mit einem Fohlen von Bonds/Royal Classic/Wolkentanz II für sich entscheiden, bei den Hengstfohlen stelle Bernhard Sieverding, ebenfalls aus Twistringen, mit seinem Benicio/Spörken/Wolkentanz II-Nachkommen den Reservesieger!
Hendrik Hüsker bedankt sich ausdrücklich bei allen Sponsoren und den fleißigen Helfern, ohne die die Durchführung unserer Veranstaltungen nicht möglich wäre!
Unter dem TOP - Wahlen - wurden Wilken Früchtenicht, Martin Hanschen und Nils Nordmann in ihren Ämtern des erweiterten Vorstandes bestätigt. Für die Wahl eines neuen Kassenprüfers wurde von Anke Schwecke, die nach 3 Jahren ausschied, Andrea Lahmeyer, Bassum, vorgeschlagen und einstimmig gewählt.
Unter dem TOP - Ehrung - wurden Hannes Harms, Twistringen und Heinrich Lahmeyer, Bassum, als Züchter des Jahres 2017 ausgezeichnet. Der von Hannes Harms gezogene Hengst (*2015) von Finest/Belissimo M*Donatelli wurde auf der letztjährigen Hengstkörung in Verden gekört und über den Hengstmarkt verkauft. Die von Heinrich Lahmeyer gezogene Stute Fohlenhof's Rock'n Rose (*2004) ist unter Dorothee Schneider international bis Grand Prix erfolgreich. Die Stute stammt von Rubin Royal/Feiner Stern ab. Heinrich Lahmeyer rangiert durch die Erfolge dieser Stute derzeit auf Platz 42 der internationlen Weltrangliste der erfolgreichsten Züchter.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Sein Resumee auf 100 Jahre Pferdezuchtverein Freudenberg e.V. begann unser Ehrenvorsitzender, Hilmer Buschmann, mit den Worten:
|
|
|
|
|
|
|
|
|
100 Jahre Freudenberg - wir können stolz drauf sein! Das haben wir unseren Mitgliedern zu verdanken! Ich war schon immer stolz darauf, ganz besonders aber auf den Namen - auch der ist ja was besonderes! Die meisten Vereine haben ja als Namen den Ort, ... den man dann auch gleich zuordnen kann. Gegründet wurde der Verein ja unter dem Namen 'Altes Amt Freudenberg', der erste 1. Vorsitzende war Heinrich Rohlfs, Wichenhausen. Schon ein Jahr danach wurde die Deckstelle in Diek eingerichtet - die bis zur Schließung im Jahr 1989 4 Deckstellen-Vorsteher hatte: Brüggemann, Heuer, Krause und zuletzt, insgesamt 23 Jahre, Heering. Die Deckstellen wurden in die ARGE Süstedt zusammengefaßt und Peter Waldhoff folgte, mit insgesamt 28 Dienstjahren, G. Heering in der Betreuung der Freudenberger. Seit dem letzten Jahr nun habe GOW Adolf Nesemann den Dienst in Süstedt übernommen.
Heinz Gerke aus Ringmar (Nachfolger von Heinrich Rohlfs) habe viel für die Pferdezucht und die Reiterei im Bassumer Raum getan und war 25 Jahre unser 1. Vorsitzender. Auch im Reitverein Diek-Bassum bekleidete er dieses Amt. Er legte den Grundstein dafür, das der Reitverein seinen Sitz in Wiebusch fand. Hilmer Buschmann brachte den Anwesenden die früheren Geschehnisse um die Station Diek näher, so sei die Besetzung der Station im Frühjahr immer DAS Highlight gewesen! Die Hengste seien bis zum Jahr 1965 mit dem Zug in Bassum angekommen und wurden zur Station geritten. Danach erfolgte der Transport mit dem LKW. Die Hengste wurden mit Spannung von den Züchtern erwartet und bevor sie ihre Box beziehen durften, wurden sie diesen an der Hand vorgeführt.
Seinerzeit seien auch noch viele Züchter aus dem oldenburgischen Gebiet im Verein gewesen, die später einen eigenen Verein gründeten. Hugo Paradies sei jedoch der erfolgreichste 'Oldenburger' gewesen. Er führte große Erfolge verschiedener Freudenberger auf und ließ die Entwicklung der Stuten- und später auch Fohlenschauen sowie des seit 2010 stattfindenen Freispringwettbewerbes Revue passieren. Auch Marten Hillmann, Groß Henstedt, der 1. Jugendwart des Vereins, fand in seinen Ausführungen Anerkennung. So habe er damals angeregt, für Jungzüchterwettbewerbe auch Ponys zuzulassen. Schon zwei Jahre später waren Ponys auch in Verden dabei!
Hendrik Hüsker dankte Hilmer Buschmann mit einem Präsent, dem Freudenberger Becher, für seinen interessant und lebhaft gestalteten Rückblick, der in vielen Momenten zum Schmunzeln und mehr anregte.
Im Anschluß an seine Ausführungen erhielten Fritz Stradtmann, Bassum sowie Heino Knief und Sandra Köppen, beide Wichenhausen, eine Sonderehrung. Fritz Stradtmann stellte 1972 mit seiner 'Pore' von Pokal die DLG-Siegerstute. Sie ist somit bis heute die erfolgreichste Stute des PZV Freudenberg! Das Züchterhaus Knief in Wichenhausen (vormals Rohlfs) ist das älteste und immer noch aktive Züchterhaus des Vereins. In 3. Generation von Heino Knief weitergeführt, hat er zwischenzeitlich den Hof an seine Tochter Sandra Köppen übergeben, die die Zuchtstätte nun in 4. Generation fortführt. Mit Tochter Isabell stehe bereits die 5. Generation in den 'Startlöchern'. |
|
|
|
|
|
|
|
|
v. lks. n. re.: Hendrik Hüsker, Heino Knief, Sandra Köppen, Fritz Stradtmann |
|
|
|
|
|
Einen weiteren Rückblick, allerdings auf 100 Jahre Pferdezucht in unserer Region gab der ehemalige Auktionsleiter des Hannoveraner Verbandes e. V., Rainer Kiel: |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Zunächst bedankt er sich herzlich für die Einladung und gratuliert dem Verein zu seinem Jubiläum.
Rainer Kiel bringt der Versammlung die Anfänge der Auktionen und den Auswahlterminen in Bassum näher. In Bassum wurden schon viele gute Pferde gezüchtet und vorgestellt!. So hatte das Langestüt Celle im Jahr 1925 ca. 500 Hengste stationiert, es wurden daraufhin die Landgestüte Osnabrück und Bad Harzburg eingerichtet. Fortan gab es also 3 Landgestüte im Land Niedersachsen! Im späteren Verlauf wurde das Landgestüt Bad Harzburg allerdings mehr und mehr mit Vollbluthengsten beschickt.
Rainer Kiel nennt einige in Diek stationierte Hengste und erzählt Anekdoten aus dem Auktionsgeschehen, in denen auch viele unserer Züchter Erwähnung fanden. Gespannt und amüsiert folgten die Anwesenden seinen Ausführungen.
|
|
|
|
|
|
Das wohl bekannteste Freudenberger Auktionspferd sei wohl Wansuela Suerte, gezogen von Martina Teichert, Bassum, gewesen, die unter Hubertus Schmidt u. a. im Jahr 2004 Dressur-Mannschafts-Olympiasiegerin in Athen wurde.
Zum Schluß seines Rückblickes führt er auf, das während seiner Auktionszeit über 200 Pferde/Reitpferde aus Freudenberg ihren Weg in die Welt gefunden haben!
Hendrik Hüsker bedankt sich herzlich bei Rainer Kiel für den interessant gestalteten Vortrag mit einem Präsent, ebenfalls dem Freudenberger Becher. |
|
|
|
|
|
Zum Abschluß der wieder einmal sehr harmonisch verlaufenden Jahreshauptversammlung wies Hendrik Hüsker auf unsere diesjährigen bevorstehenden Veranstaltungen, insbesondere zunächst auf den am Sonntag, den 08. April 2018, ab 10.00 Uhr stattfindenden 8. Freudenberger Freispringwettbewerb und bedankte sich an- und abschließend bei allen Anwesenden für die rege Teilnahme und wünschte allen Züchtern ein erfolgreiches Zuchtjahr mit viel Glück und Erfolg!
|
|
|
|
|
|
v. lks. n. re.: Hendrik Hüsker, Hilmer Buschmann, Ina Rogge-Leopold, Carsten Leopold, Hannes Harms, Heinrich Lahmeyer, Rainer Kiel |
|
|
|
|
|
Nach dem offiziellen Teil wurde noch einige Zeit in geselliger Runde zusammen gesessen und über die alten und neuen Zeiten geschmunzelt - eben Tradition und Moderne! |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Bericht und Fotos: IRL |
|
|